Auch wenn die Firmengeschichte der Firma „Simon Walser GmbH & Co. KG“ mit der Gründung auf das Jahr 1851 mit dem Erwerb eines bestehenden Kalkofens auf der Kalkinsel zurückzuführen ist, das bekannteste Werk der Familie Walser ist eindeutig die „Walsermühle“, die Herr Simon Walser Senior im Jahre 1854 im Lehel erwirbt.

Simon Walser Senior
Die Bedeutung der vorindustriellen Betriebe sind mehr als Mühlenräder mit Mahlsteinen. Mühlen waren für das städtische Leben unverzichtbare Wirtschaftsbetriebe, die auch für die Handwerksbranche unverzichtbar war. Denn alle Maschinen die mit Wasser betrieben wurden, wurden zur damaligen Zeit unter dem Begriff „Mühle“ zusammengefasst.
Im 16. Jahrhundert werden die Anfänge der Mühle datiert, die Simon Walser Senior 1854 erwirbt. Sie walzt nicht nur Getreide, weitere Mühlenwerke sind für das Mahlen von Malz oder das Sägen von Holz eingerichtet worden. Nach dem Tod von Simon Walser Senior im Oktober 1867 übernimmt sein gleichnamiger Sohn Simon Walser Junior den Besitz und die weitreichenden Geschäftsbeziehungen. Erst im 19. Jahrhundert kommt die Zement- und Gipsproduktion hinzu, die den Grundbaustein der heutigen Firma Simon Walser legt. 1876 meldet Simon Walser Junior sogar ein Patent auf einen eigentümlich konstruierten Gipsbrennofen an.

Simon Walser Junior
Nach dem frühen Tod Simon Walser Juniors mit 45 Jahren, erbt seine 12-jährige Tochter Maria Walser das gesamte Familienvermögen. Leider muss sie die alte Mühle, die ihre Kindheit verkörpert, veräußern, da auch diese Opfer des Stadtausbaues wird. Den Erlös investiert sie in die Hansahäuser, in denen auch ein Kernkraftwerk integriert ist. Ihr Herz gewinnt dieses jedoch nie.
1922/23 verkaufen sie und ihr Ehemann Oskar Schmid die Hansahäuser, sowie alle weiteren Grundstücke, die sich noch in Familienbesitz befanden, bis auf das Gartenhaus in der Balanstrasse, dass sie weiterhin bewohnten. Als der Betrieb „Simon Walser“ an Kommerzienrat Ludwig Dyckerhoff verkauft wurde, beschreibt Maria Walser in ihrem Tagebuch „…und ich selbst trennte mich, offen gesagt, sehr schwer von dem, was schon mein Großvater gründete und mein Papa zu so schöner Blüte gebracht hatte.“ (Graf & Rädlinger, 2019, S. 225) Anfang der 50er Jahre wurden auch der Verkauf und die Verlegung von Fliesen ins Programm aufgenommen. Als der Diplom-Ingenieur Herr Karl Zappe und Herr Wilhelm Fingerle im Jahre 1953 die Position der Geschäftsführung einnahm, spezialisierte sich das zunehmende Wachstum der Firma hauptsächlich auf die Einstellung von Fliesenlegern.
Sicherlich ein großer Schritt in dem neu orientierten Unternehmen, war die Auftragsakquise für den Aus- und Umbau von Krankenhäusern für Fliesenarbeiten, die weitere Tore neben privaten Auftraggebern zu stätischen und staatlichen Aufträgen ermöglichte, die bis heute Bestehen.
Der Fleiß und das fachliche Können der gesamten Belegschaft, haben die Firma Simon Walser GmbH & Co KG stetig zu einem größeren, zuverlässigen und angesehenen Fliesenbetrieb wachsen lassen.
Bis heute setzt sich dies unter dem Geschäftsführer Johann Untermarzoner als Fliesen-Meisterbetrieb weiter fort, der nicht nur die Philosophie des einst aufgebauten Unternehmens, sondern auch den guten Namen weiterführt.
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